Stefan Spengler
Uferregionen-Triptychon
Digitale Fotografie und Fotomontage
2025
Stefan Spengler
Uferregionen-Triptychon
Digitale Fotografie und Fotomontage
2025
Mein Werk „Uferregionen-Triptychon“ (2025) ist eine Bildkomposition aus digitaler Fotografie und Fotomontage, die nicht nur durch ihre visuelle Symmetrie besticht, sondern auch tiefgreifende kulturelle und historische Assoziationen weckt – insbesondere zu den alten Hochkulturen der Inka, Maya und Azteken.
Das Triptychon gliedert sich in drei vertikale Paneele, die jeweils spiegelbildlich angeordnete, geometrisch strukturierte Formen zeigen. Zentrale Motive ähneln architektonischen Konstruktionen oder rituellen Symbolen. Die dominierende Farbpalette – Ockertöne, Erdfarben, Algen- und Wassergrün – verweist auf eine naturnahe Ästhetik, die gleichsam digital abstrahiert ist.
Die Bildmitte erinnert an ein monumentales Portal oder eine Zeremonialstraße, wie man sie aus mesoamerikanischen Tempelanlagen kennt.
Die erzeugten rautenförmigen Strukturen mit diagonalen Linien erinnern an textile Muster der Inka oder an die Symbolik aus aztekischen Codices.
Die Wiederholung und Spiegelung erzeugen ein Gefühl von ritualisierter Ordnung – ein Motiv, das auch in den kalendarischen und städtebaulichen Systemen der alten Kulturen eine zentrale Rolle spielte.
1. Inka:
Die strenge Symmetrie und geometrische Anordnung erinnern an die urbanen Rastersysteme der Inka-Hauptstadt Cusco.
Auch ihre Terrassierungstechniken und die Verbindung von Architektur mit landschaftlichen Elementen spiegeln sich in der Darstellung von Wasser und Stein wider.
2. Maya:
Mein Werk evoziert kosmologische Prinzipien, die für die Maya zentral waren – insbesondere das Spannungsfeld zwischen Wasser, Erde und Himmelsrichtungen.
Die Dreiteilung des Bildes kann als Referenz an das dreigeteilte Weltbild der Maya gelesen werden (Unterwelt, Welt der Lebenden, Himmelswelt).
3. Azteken:
Die visuelle Struktur erinnert an den symmetrischen Aufbau der Hauptstadt des Aztekenreiches Tenochtitlans und die zentrale Rolle von Tempelpyramiden.
Die Streifen und Wiederholungen könnten als Anspielung auf die kalendarische Zählweise der Azteken gesehen werden.
Meine künstlerische und pädagogische Arbeit verstehe ich u. a. als ein interdisziplinäres Spiel mit Kulturen, Mustern und digitalen Medien. Ich thematisiere häufig die Verbindung von kultureller Erinnerung und moderner Bildsprache. Meine Werke sind „visuelle Palimpseste“, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart überlagern.
Besonders deutlich wird dies in meiner digitalen Fotomontage, bei der reale Naturaufnahmen (z. B. von Uferzonen) durch Spiegelung, Fragmentierung und Musterbildung in eine mythisch-symbolische Ebene transformiert werden. Dies spiegelt meinen Anspruch wider, Kunst nicht nur als ästhetisches, sondern auch als kulturreflexives Medium zu begreifen.
„Uferregionen-Triptychon“ ist eine zeitgenössische Bildkomposition, die durch digitale Techniken uralte kulturelle Resonanzen aufruft. Die bewusste Verbindung von Naturbeobachtung, Geometrie und Spiritualität macht das Werk zu einem visuell dichten Kommentar zur Transkulturalität – ein zentrales Anliegen meiner künstlerischen Arbeit.