Abstract der Rezension
Kunstpädagogik interdisziplinär
Über eines ist man sich im kunstpädagogischen Diskurs einig: Kunstpädagogisches Denken und Handeln muss interdisziplinär sein, um erfolgreich zu sein. Geht es hingegen um genauere „Zuweisungen” bzw. Überlegungen, mit welchen Disziplinen die Kunstpädagogik „verheiratet” ist oder noch werden sollte, gehen die individuellen Meinungen aufgrund subjektiver Dispositionen stark auseinander. Bereits der Buchtitel macht neugierig und initiiert eine interdisziplinäre Vielfalt, die sich dann in den 11 Autorenbeiträgen widerspiegelt.
Der hier vorgestellte Sammelband „Kunstpädagogik und … Bezugsfelder und Perspektiven kunstpädagogischer Theorie und Praxis” unter der Herausgeberschaft des Düsseldorfer Kunstpädagoginnen-Tandems Sara Hornäk und Susanne Henning unternimmt den Versuch, die interdisziplinäre Vielfalt exemplarisch zu thematisieren und zu strukturieren. Dabei werden u. a. Philosophie, Architektur, Literatur, Kunstgeschichte und Kunstvermittlung im Kontext diverser künstlerischer Strategien als mögliche Anknüpfungspunkte für die Kunstpädagogik thematisiert.
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Zusammenfassend zeigt sich die Stärke des Sammelbandes in der in bedeutsamen Teilen aufgezeigten Vielfalt inner- und außerschulischer kunstpädagogischer Entfaltungsmöglichkeiten im Kontext zielführender exemplarischer Befunde kunstvermittelnd-interdisziplinären Arbeitens, die sich aufgrund ihrer Praxis- und Theoriedimensionen in verschiedenste kunstpädagogische intermediale Lehr- und Lernsettings insbesondere mit Schüler:Innen der Sekundarstufen bzw. Kunstpädagogikstudierenden erfolgversprechend einbauen lassen, intendierte künstlerische Denk- und Handlungsweisen vorausgesetzt. Zugleich vermag die vorliegende Anthologie zum weiteren Diskurs um eine Kunstpädagogik mit interdisziplinärem Anspruch anregen.